Kumite- Kampfübung
Kumite bedeutet übersetzt Kampf oder Kampfübung. Im Kumite werden Abwehr-, Angriffs,- und Kontertechniken bzw. ヨkombinationen mit dem Partner geübt. Auf dem Weg zum トfreien Kampfモ, dem Jiyu Kumite, gibt es verschiedene Kampfübungen. Ziel dieser Übungen ist es, den Karateka an den freien Kampf heranzuführen. Dem Karateka wird dabei ein hohes Maß an Präzision und Kontrolle über die eigenen Karatetechniken abverlangt. Die Verantwortung gegenüber dem Partner beim Üben und gegenüber dem Gegner im Kampf muss daher jedem jederzeit bewusst sein. Respekt vor dem Übungspartner und dem Gegner stehen an oberster Stelle. Ziel des Kumite ist es, dass Kämpfen zu erlernen und sich gegebenenfalls verteidigen zu können. Im Wettkampf kommt es darauf an, entweder die besseren Angriffs-, Abwehr- und Kontertechniken (im トabgesprochenenモ Kumite) zu zeigen, oder im freien Kampf nach den Wettkampfregeln des Deutschen Karate Verbandes die meisten Punkte zu erzielen.
Gohon-Kumite
Fünfschrittkampf
Grundstellungen | Angreifer in Gedan/Chudan-Kamae. Verteidiger in Shizentai. |
Ausführung | Angreifer sagt die Technik an. Verteidiger bestätigt mit Oss. Angreifer geht fünf mal mit der angesagten Technik vor. Verteidiger geht fünf mal rückwärts mit entsprechender Blocktechnik und macht nach der fünften Verteidigung einen Gegenangriff. |
Hinweis | Die letzte Angriffstechnik des Angreifers und des Verteidigers darf nicht zurückgezogen werden, bis Yame gesagt wird. |
Haupttrainingsaspekte | Grundprinzipien des Angriffs und der Verteidigung. Rythmus im Bewegungsablaufes mit dem Partner |
Sanbon-Kumite
Dreischrittkampf
Grundstellungen | Angreifer in Gedan/Chudan-Kamae. Verteidiger in Shizentai. |
Ausführung | Angreifer sagt die Technik an. Verteidiger bestätigt mit Oss. Angreifer geht drei mal mit der angesagten Technik vor. Verteidiger geht drei mal rückwärts mit entsprechender Blocktechnik und macht nach der dritten Verteidigung einen Gegenangriff. |
Hinweis | Die letzte Angriffstechnik des Angreifers und des Verteidigers darf nicht zurückgezogen werden, bis Yame gesagt wird. |
Haupttrainingsaspekte | Grundprinzipien des Angriffs und der Verteidigung. Rythmus im Bewegungsablaufes mit dem Partner. |
Kihon-Ippon-Kumite
Grundschulmäßiger Einschrittkampf
Grundstellungen | Angreifer in Gedan/Chudan-Kamae. Verteidiger in Shizentai. |
Ausführung | Angreifer sagt die Technik an. Verteidiger bestätigt mit Oss. Angreifer greift einmal mit angesagter Technik an. Verteidiger geht rückwärts mit entsprechender Blocktechnik und macht sofort einen Gegenangriff. |
Hinweis | Die letzte Angriffstechnik des Angreifers und des Verteidigers darf nicht zurückgezogen werden, bis Yame gesagt wird. |
Haupttrainingsaspekte | Grundprinzipien des Angriffs und der Verteidigung. Rythmus im Bewegungsablaufes mit dem Partner. Distanzgefühl! |
Kaeshi-Ippon-Kumite
Erwidernder Einschrittkampf
Grundstellungen | Angreifer in Gedan/Chudan-Kamae. Verteidiger in Shizentai. |
Ausführung | Angreifer sagt die Technik an. Verteidiger bestätigt mit Oss. Angreifer greift einmal mit angesagter Technik an. Verteidiger geht rückwärts mit entsprechender Blocktechnik. Danach greift er selber an, wobei er die gleiche Technik einsetzt, mit der er angegriffen wurde. Der nun zum Verteidiger gewordene erste Angreifer geht rückwärts mit entsprechender Blocktechnik und macht einen Gegenangriff. |
Hinweis | Die Zeit zwischen dem Angreiferwechsel sollte möglichst klein sein. |
Haupttrainingsaspekte | Rythmus und Timing mit dem Partner. Reaktion auf einen erwidernden Angriff. Distanzgefühl. |
Okuri-Ippon-Kumite
Kampf mit direkt folgendem zweiten Angriff
Grundstellungen | Angreifer in Gedan/Chudan-Kamae. Verteidiger in Shizentai. |
Ausführung | Angreifer sagt nur die erste Technik an. Verteidiger geht rückwärts mit entsprechender Block- und Kontertechnik. Verteidiger bestätigt mit Oss. Angreifer greift einmal mit angesagter Technik an. Angreifer geht erneut vor und macht eine zur Distanz passende Angriffstechnik. Verteidiger macht eine beliebige Blocktechnik und einen Gegenangriff. |
Hinweis | Die Zeit zwischen dem Angreiferwechsel sollte möglichst klein sein. |
Haupttrainingsaspekte | Reaktion auf einen mehrfachen Angriff. Reaktion auf einen unbekannten Angriff. Distanzgefühl. |
Jiyu-Ippon-Kumite
Freier Einschrittkampf
Grundstellungen | Angreifer in Jiyu-Kamae. Verteidiger in Jiyu-Kamae. |
Ausführung | Angreifer sagt die Technik an. Verteidiger bestätigt mit Oss. Angreifer sucht sich die richtige Distanz und den richtigen Zeitpunkt zum Angriff und greift einmal mit angesagter Technik an. Verteidiger wartet auf den Angriff, weicht dann beliebig aus und macht eine zur Distanz passende Verteidigung. |
Hinweis | Der Verteidiger zieht seinen Gegenangriff sofort zurück und schafft eine größere Distanz zwischen sich und dem Angreifer. |
Haupttrainingsaspekte | Timinggefühl. Distanzgefühl. |
Happo-Kumite
Kampfübung in alle Richtungen
Grundstellungen | Angreifer stehen um Verteidiger herum in Jiyu-Kamae. Verteidiger in Jiyu-Kamae. |
Ausführung | Angriffstechniken werden vor Kampfbeginn angesagt. Verteidiger bestätigt mit Oss. Angreifer greifen nach festgelegter Reihenfolge oder beliebig nach eigenem Ermessen an. Verteidiger blockt mit beliebiger Technik und macht jeweils einen Gegenangriff. |
Hinweis | Die Angriffstechniken der Angreifer können je nach Gürtelfarbe stehen gelassen werden, um dem Verteidiger die Möglichkeit eines Gegenangriffs zu geben. |
Haupttrainingsaspekte | Timinggefühl. Distanzgefühl. Kampf gegen mehrere Gegner. Reaktion auf unterschiedliche Angriffe. |
Jiyu-Kumite
Freikampf
Grundstellungen | Angreifer in Jiyu-Kamae. Verteidiger in Jiyu-Kamae. |
Ausführung | Es werden keine Techniken mehr angesagt, beide Karateka wenden Techniken nach freier Wahl an |
Hinweis | Das spielerische Üben des Freikampfes wird als Randori bezeichnet. Allgemein gilt: Einen Angriff zu blocken ist wichtiger als einen Angriff zu starten. |
Haupttrainingsaspekte | Erlernen von Timing, Distanz und Aktion bzw. Reaktion auf verschiedene Situationen und Techniken. |